Über das Projekt
Als freies Recherche- und Designkollektiv gestalten wir, Luise Menz, Sophie Pischel und Lena Würsching, verschiedene Formate und treten dabei in Kooperation mit diversen Akteur*innen. In unserer Tätigkeit als Designerinnen wollen wir zur Sichtbarkeit, Infragestellung und Konfrontation alltäglicher und gesellschaftsrelevanter Themen beitragen.
Als Formate des Dialogs setzen wir uns seit Oktober 2019 mit den prekären Gegebenheiten im deutschen Gesundheitssystem auseinander. Dabei stehen für uns Aspekte der Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung und Beratung sowie gesellschaftliche und politische Teilhabe im Vordergrund. Unser Ziel ist es, vielfältige Bedürfnisse und Hindernisse kritisch zu thematisieren und den Austausch zwischen Betroffenen, Akteur*innen sowie der Öffentlichkeit zu fördern.
Formate
Wir verstehen eine umfassende gesundheitliche Versorgung als ein Grundrecht aller Menschen. Jedoch ist uns bewusst, dass das deutsche Gesundheitssystem nicht für alle gleichermaßen zugänglich ist und hinter individuellen Problemen meist strukturelle Missstände stehen. Um uns einem derartig komplexen Themenfeld zu widmen, bedarf es einer Vielzahl an Strategien, die möglichst verschiedene Perspektiven einbeziehen und den öffentlichen Austausch fördern. Hierfür setzen wir uns als Formate des Dialogs ein und haben bisher folgendes umgesetzt:
Power statt Aua
Publikation, 80 Seiten, erschienen im Selbstverlag, 2020
Power statt Aua ist eine Auseinandersetzung mit der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf gynäkologischen und beratenden Angeboten. Die Publikation beinhaltet einen Überblick des Recherche und Projektprozesses, eine Sammlung an Ressourcen (Info-Materialien, Fachtexte, Arbeitshilfen, etc.), sowie Interviews mit Akteurinnen. Power statt Aua richtet sich an Ehrenamtliche sowie beruflich Tätige im Umfeld medizinischer und beratender Angebote, um sie in ihrem Engagement zu unterstützen.
Verzeichnis Frauen*gesundheit und Flucht/Migration
Open-Source-Sammlung, 2020
Das Open-Source-Verzeichnis dient Akteur*innen als Werkzeug, um auf themenbezogene Informationen und Materialien zurückgreifen zu können und um eigene Ressourcen mit anderen zu teilen. Die Sammlung beinhaltet theorie- sowie praxisbezogene Inhalte, Informationen und Angebote für Menschen mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung, Initiativen, Fortbildungen und mehr.
Gesundheit ein Recht für alle?
Rauminstallation in der Ausstellung „Sicher nicht“, Burg Galerie im Volkspark, in Kooperation mit der Break Isolation Group, April–Juni 2021
Innerhalb der Gruppenausstellung „sicher nicht“ zum Thema Risiko vereint die Rauminstallation „Gesundheit ein Recht für alle?” die Publikation „Power statt Aua” und das Projekt „Corona Lager Reports” der Break Isolation Group. Die Zusammenhänge zwischen Risiken sowie real existierenden Gefahren für Menschen mit Fluchterfahrung, etwa durch erschwerte Zugänge zu Gesundheitsversorgung, wird durch beide Arbeiten und ergänzenden Fragen im Raum verdeutlicht.
Videointerview mit der Break Isolation Group, Rahmenprogramm zur Ausstellung „Sicher nicht”, Burg Galerie im Volkspark, 31. Mai 2021
In einem Online-Gespräch wurden drei Mitgliederinnen der Break Isolation Group zu den Auswirkungen der Asyl- und Gesundheitspolitik auf die Lebensumstände von Menschen, die in Lagern untergebracht sind, interviewt.
Geschichten zur Verständigung
Workshops + Ausstellung in Kooperation mit der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., 2021
Das Projekt „Frauenwelten – Geschichten zur Verständigung” ist ein Raum der Begegnung für Frauen mit und ohne Migrationserfahrung der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. In mehren Workshops wurden Techniken zur kreativen Ausdrucksweise vermittelt und gemeinsam mit den Teilnehmerinnen eine Freiraum-Ausstellung entwickelt.
Unversichert, unbehandelt, untragbar!
Kampagne in Kooperation mit Medinetz Halle e.V., 2021
Zum Anlass der Landtagswahlen 2021 in Sachsen-Anhalt wurde eine Kampagne mit dem Ziel einer Sensibilisierung für die Situation nicht-krankenversicherter Personen in der Öffentlichkeit sowie der Aufnahme eines konkreten Lösungsansatzes in den neuen Koalitionsvertrag entwickelt. Zahlreiche Vereine, Institutionen und Akteur*innen kamen zu Wort und verdeutlichten die vielfältigen Betroffenenperspektiven und deren Prekarität.
Eine Website versammelte alle Statements, Kontextwissen zu den Ursachen von Versicherungslosigkeit und mögliche Ansätze für eine landesweite Lösung. Zusätzlich wurde auf Social Media über die Kampagne informiert. Zudem erhielten alle Abgeordneten einen Brief mit einem Informationsflyer, um für das Thema zu sensibilisieren und Kontakte aufzubauen.
Wenn Du an das Thema Gesundheit denkst, was fällt dir ein?
Rauminstallation in der Ausstellung „Caring in Times of Continuous Crisis”, Kunstverein Kassel, in Kooperation mit der Break Isolation Group und Sickness Affinity Group, 24. August – 15. Oktober 2023
Der Ausstellungsbeitrag bringt Erfahrungen und Überlegungen von Menschen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Gesundheitssystem beschäftigen. An den zunächst individuellen Perspektiven zeigen sich systemische und politische Dimensionen von Gesundheit, die oft implizit wirken. Welche Mechanismen beeinflussen die Gesundheit einzelner und deren Zugang zu Versorgung und Beratung? Der Raum gibt die Möglichkeit zuzuhören, zu erinnern und sich selbst mitzuteilen. In diesem Kontext werden auch die „Lager Reports” der Break Isolation Group sowie „Das ___ & ___ Orakel” der Sickness Affinity Group ausgestellt.
Ausstellungen, Talks und Auszeichnungen
Panel Diskussion „Forms of Radical Health Care”, Badischer Kunstverein, 2020
Teilnahme an der Gruppenaustellung „Sicher nicht”, Burg Galerie, April–Juli 2021
Interview, Burgfunk, 2021
Nominierung, Giebichenstein Designpreis, Katgeorie „Engagiertestes Anliegen”, 2021
Ausstellung, Nominierte Arbeiten Giebichenstein Designpreis, 2021
Ausstellung, Kunstverein Kassel, August–Oktober 2023
Kontakt
Wir sind überzeugt von der Stärke interdisziplinärer Zusammenarbeit und wünschen uns deshalb auch in Zukunft Diskussion und gemeinsame Projekte mit Personen aus verschiedenen Bereichen, die unsere Ziele teilen. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Kritik haben, schreiben Sie uns gerne eine Mail an:
Impressum
Dank
Wir bedanken uns herzlich für die Offenheit und Unterstützung bei: Dr. Eva Klatte, Sophie Wade (Space2Grow), Dr. Gerda Matzel, Anneke Damm (pro familia Leipzig), Medinetz Halle, Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Claudia Gansauge und Jeannette Enders (Schwangerschaftsberatung Leipzig), Berrin Önler-Sayan (Familienplanungszentrum BALANCE), Dr. Petra Jung, KuGeL (Kultursensible Gesundheitslotsinnen und -lotsen Leipzig), Dr. Amand Führer, Marie Korn, Ivonne Lischke (Flüchtlingsfrauenhaus Halle), Sintoma - Medizin und Gesellschaft Unigruppe Halle, den Mitgliedern der Break Isolation Group, den Organisatorinnen und Teilnehmerinnen des Projekt „Frauenwelten”, der Freiwilligenagentur Halle Saalkreis e.V., Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré, Prof. Matthias Görlich und Peter Hermans, Stura Burg Giebichenstein, Fem Power, Johanna Brummack, Rebecca Heinzelmann und Alexandra Berge (Kasseler Kunstverein)
Credits
Typografie: SangBleu von Ian Party - Swiss Typefaces
Konzept, Gestaltung und Texte : Lena Würsching, Sophie Pischel und Luise Menz
Programmierung: Luise Menz
Verantwortlich
Luise Menz
Bebelstr. 36
70193 Stuttgart
Sophie Pischel
Donaustr. 9
12043 Berlin
Lena Würsching
Johann-Andreas-Segner-Str. 7
06108 Halle (Saale)
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